Der Tabubruch
Was AfD-Politiker gesagt haben
Das Zurückrudern
Wie die AfD die Aussagen revidierte
Mai 2015
Björn Höcke
»Ich gehe nicht davon aus, dass man jedes einzelne NPD-Mitglied als extremistisch einstufen kann. Das würde in der Beurteilung etwas zu weit gehen.«
In der Thüringer Allgemeinen Zeitung
06.05.2015
Björn Höcke
»Diese Aussage beruht einfach auf der Einschätzung, dass es natürlich auch die Möglichkeit von politischer Resozialisierung gibt von NPD-Mitgliedern. Sonst wären ja sämtliche Anti-Rechts-Programme und Aussteigerprogramme obsolet und nicht zielführend.«
Im Deutschlandfunk
13.05.2015
Björn Höcke
»Wir brauchen keine Begriffstabuisierung, keine Antidiskriminierungsgesetze und keine politische Strafjustiz. Hinfort damit – und zwar schnell.«
In einer ihm zugeschriebenen Mail
Mai 2014
Björn Höcke
»Das kann ich eben nicht genau sagen, ob die Mail von mir ist! Ich wollte es nachvollziehen, ich bin aber gescheitert an der nicht mehr vorhandenen Speicherkapazität meines Rechners, das entsprechend zu recherchieren. Deswegen kann ich das nicht verifizieren.«
Im Deutschlandfunk
29.05.2015
Oktober – Dezember 2015
Björn Höcke
»Wir importieren uns sozialen Sprengstoff.«
Bei Günther Jauch
18.10.2015
Frauke Petry / Jörg Meuthen
»Vom derzeitigen Stil des Auftretens des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke fühlen wir uns nicht vertreten.«
In einer parteiinternen Rundmail via Kress News
21.10.2015
Alexander Gauland
»Björn Höcke ist kein Spinner und seine Aussagen haben nichts mit der NS-Zeit zu tun. Er ist ein Nationalromantiker und liebt sein Land.«
Im Tagesspiegel
22.10.2015
André Poggenburg
»Wer jetzt anfängt, hier Maulkörbe zu verpassen, der schlägt eine Richtung ein, die auf keine gute Resonanz in der AfD treffen wird.«
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
22.10.2015
Marcus Pretzell
»Die Verteidigung der deutschen Grenze mit Waffengewalt als Ultima Ratio ist eine Selbstverständlichkeit.«
DPA
01.11.2015
Marcus Pretzell
»Ich habe gesagt, dass ich glaube, dass das nicht notwendig ist, weil es eine ganze Reihe von anderen Möglichkeiten gäbe, wenn wir es denn überhaupt mal versuchen würden – angefangen von Polizeipräsenz und notfalls, wenn Gewalt geübt wird, auch mit Wasserwerfern und Tränengas.«
Eigene Facebook-Seite
02.11.2015
Björn Höcke
»Der Bevölkerungsüberschuss Afrikas beträgt etwa 30 Millionen Menschen im Jahr. Solange wir bereit sind, diesen Bevölkerungsüberschuss aufzunehmen, wird sich am Reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern. In Afrika herrscht nämlich die sogenannte r-Strategie vor, die auf eine möglichst hohe Wachstumsrate abzielt. Dort dominiert der sogenannte Ausbreitungstyp.«
In einer Rede im »Institut für Staatspolitik«, Schnellroda
21.11.2015
Björn Höcke
»Ich bedaure, wenn meine Aussagen am 21. November zu Fehldeutungen geführt haben. Ich vertrete das christliche Menschenbild und die Würde jedes Menschen ist für mich unantastbar. Es ging mir darum, deutlich zu machen, dass sich Europa meiner Meinung nach vor einer Einwanderung, die es selbst überfordern würde, durch geschlossene Grenzen schützen muss.«
Eigene Facebook-Seite
13.12.2015
Alexander Gauland
»Natürlich verdanken wir unseren Wiederaufstieg in erster Linie der Flüchtlingskrise. Man kann diese Krise ein Geschenk für uns nennen. Sie war sehr hilfreich.«
Im Spiegel
12.12.2015
Alexander Gauland
»Das Geschenk sind nicht die Flüchtlinge, sondern es besteht in der verfehlten Politik der etablierten Parteien.«
In der Märkischen Allgemeinen Zeitung
11.03.2016
Januar 2016
Frauke Petry
»Grenzpolizisten müssen den illegalen Grenzübertritt verhindern, notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen. So steht es im Gesetz. Entscheidend ist, dass wir es so weit nicht kommen lassen und über Abkommen mit Österreich und Kontrollen an EU-Außengrenzen den Flüchtlingszustrom bremsen.«
Im Mannheimer Morgen
30.01.2016
Frauke Petry
»Man wollte die Schlagzeile produzieren, dass die AfD auf Flüchtlinge schießen will.«
in Dresden
02.01.2016
Beatrix von Storch
»Wer das ›Halt‹ an unserer Grenze nicht akzeptiert, der ist ein Angreifer. Und gegen Angriffe müssen wir uns verteidigen. Die Menschen sind in Österreich in Sicherheit. Es gibt keinen Grund, mit Gewalt unsere Grenze zu überqueren.«
Eigene Facebook-Seite
30.01.2016
Beatrix von Storch
»Gegen Kinder ist der Schusswaffeneinsatz richtigerweise nicht zulässig. Frauen sind anders als Kinder verständig.«
Eigene Facebook-Seite
31.01.2016
Mai 2016
Alexander Gauland
»Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.«
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
29.05.2016
Alexander Gauland
»Ich habe nur deutlich gemacht – und dabei mag der Name Boateng gefallen sein, möglicherweise von den FAZ-Kollegen, denn ich kenne mich im Fußball gar nicht aus –, dass es viele Menschen gibt, die Fremde in ihrer Nachbarschaft nicht für ideal halten.«
In der Tagesschau
29.05.2016
September 2016
Frauke Petry
»Ich benutze den Begriff ›völkisch‹ zwar selbst nicht, aber mir missfällt, dass er ständig nur in einem negativen Kontext benutzt wird.«
In der Welt am Sonntag
11.09.2016
Jörg Meuthen
»Ich bin der Meinung, dass diese Begrifflichkeit nicht rehabilitierbar ist, sie ist kontaminiert.«
Auf einer Veranstaltung der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Berlin
23.09.2016
Januar 2017
Björn Höcke
»Wir Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat. Wir brauchen nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad!«
Rede in Dresden
17.01.2017
Björn Höcke
»Außer uns Deutschen hat kein Volk der Welt in seiner Hauptstadt einen Ort des Gedenkens an die von ihm begangenen Gräueltaten geschaffen. Diese Fähigkeit, sich der eigenen Schuld zu stellen, zeichnet uns Deutsche aus. Uns zeichnet aber auch etwas anderes aus: Wir haben den Buchdruck erfunden, Martin Luther stieß die Reformation an. Wir sind das Land der Philosophen, Dichter, Komponisten und Erfinder. Dieser großartige kulturelle Schatz gerät uns zuweilen aus dem Blick. Auch das habe ich in Dresden gesagt, und es war der eigentliche Kern meiner Aussage. Schuldbewusstsein allein kann keine gesunde Identität stiften, sondern nur eine gebrochene. Und auch das muss uns klar sein: Die für uns alle sichtbaren Integrationsprobleme in diesem Land resultieren auch aus dieser unserer gebrochenen Identität.«
Auf seiner Website
18.01.2017